Zum Inhalt springen

Denkhüte von DeBono – Welche Farbe hat Kreativität?

Kreative Idee, Bild Glühbirne

Welche Farbe hat die Kreativität? Eine Farbe kann nicht reichen. Sie ist bunt!
Kennen Sie das Sprichwort: „Wer den Hut auf hat, hat das Sagen“? Diese Sprichwort beschreibt die Grundidee hinter der Kreativitätstechnik: Denkhüte oder „The Six Thinking Hats“ von Edward deBono.
Es geht dabei nicht um eine Person, die das Sagen hat, sondern alle Teilnehmer sollen sich auf eine Denkrichtung zielgerichtet fokussieren. Symbolisch synchronisieren sich die Teilnehmer, in dem Sie in Gedanken eine der sechs Hüte aufsetzen.

Welche Hüte gibt es?

Der Erfinder der Technik, E.W. DeBono schlägt folgende sechs Denkhüte vor:

– WEISSER Hut: Die Farbe ist Programm: Der Träger sammelt nüchtern alle Informationen und Fakten ohne diese zu werten. „The facts, just the facts.“

– GELBER Hut: Hell und offen bewertet der Träger alle mögliche Wege und Alternativen sehr positiv. Die Teilnehmer benennen Vorteile und Chance der Ideen und Alternativen.

– SCHWARZER Hut: Der düstere Hut des Argwohns darf alle negativen und kritischen Punkte finden und benennen. Meist funktioniert das Finden von Problemen am Besten. Man hat etwas konkretes auf das man sich stürzen kann. Setzen Sie diese Hut vorsichtig und sparsam ein.

– ROTER Hut: Gefühle, Ahnungen und Intuition sind die Eigenschaften des „roten“ Denkens. Emotionen haben freien Lauf ohne das Rechenschaft notwendig ist.

– GRÜNER Hut: Neue Konzepte und Alternativen sprießen und gedeihen auf geäußerten Ideen und Anregungen. Hier findet das eigentliche kreative Brainstorming statt. (DeBono schlägt explizit für diese Phase Laterales Denken vor.)

– BLAUER Hut: Blau ist der Moderatoren Hut. Er managt den Prozess und den Einsatz der anderen Hüte. Er entscheidet aber auch letztendlich über die Ergebnisse, des gesamten Prozessen und wiegt die Vor- und Nachteile der erarbeiteten Lösungen.

Tipps für den Einsatz der Denkhüte

Wie kann der konkrete Einsatz der Denkhüte in einem Meeting nun aussehen?

Alle Teilnehmer setzen die Hüte jeweils gemeinsam auf. Einzelne Rollen an bestimmte Personen zu vergeben scheint schlecht zu sein, da Beiträge dieser Person dann verloren gehen. Die Effektivität der Methode kommt aus der Fokussierung des Denkens gepaart mit der Parallelität der Gruppe.
Der Moderator sollte die Methode kennen und den Teilnehmern vor dem Meeting erklären. Hierfür reichen 8-10 Minuten völlig aus.
Eine konkrete Anwendung der Hüte in einem Meeting könnte so aussehen:

Blau: Begrüßung, Tagesordnung, Thema und Vorstellung der Aufgabenstellung
Grün: Erste Ideen und Lösungsvorschläge sammeln
Weiß: Informationen sammeln
Rot: Gefühle und Intuitionen gegenüber den Ideen äußern
Schwarz: Systematisches sammeln der Nachteile.
Grün: Ideen für die Nachteile der Lösungen sammeln
Gelb: Vorteile der Alternativen bewerten
Weiß: weitere notwendige Informationen werden eingefordert
Blau: Weiteres Vorgehen, Resümee und Verabschiedung

Die Reihenfolge muss aber nicht so strikt vorgegeben sein. Der Moderator könnte die Gruppe auch auf einer feineren Ebene steuern.
So können zu einer Idee konkret positive Einschätzungen gefordert werden:
Moderator: „Für die Alternative XY möchte ich noch ein Paar positive Einschätzungen. Wir brauchen dazu noch etwas ‚gelbes‘ Denken.“.

Vorteile der Technik

Die Kreativitätstechnik der Denkhüte von Edward de Bono bietet mehrere Vorteile, da sie einen strukturierten Ansatz für das Denken und die Problemlösung fördert. Hier sind einige der wichtigsten Vorteile:

  1. Strukturiertes Denken: Die Denkhüte bieten einen strukturierten Rahmen für das Denken. Jeder Hut repräsentiert eine bestimmte Perspektive, was dazu beiträgt, dass verschiedene Aspekte eines Problems oder einer Idee systematisch betrachtet werden.
  2. Förderung von Kreativität: Der Grüne Hut ist speziell darauf ausgerichtet, kreatives Denken zu fördern. Durch die Trennung der kreativen Phase von anderen Aspekten des Denkprozesses wird Raum geschaffen, um neue Ideen zu generieren, ohne von sofortiger Kritik oder Analyse beeinträchtigt zu werden.
  3. Reduzierung von Konflikten: Durch die klare Zuordnung von Denkhüten wird vermieden, dass verschiedene Teilnehmer in der Gruppe ständig auf unterschiedlichen Ebenen argumentieren. Dies kann dazu beitragen, Konflikte zu reduzieren und den Fokus auf den spezifischen Denkaspekt zu lenken, der gerade relevant ist.
  4. Effektive Problemlösung: Die Denkhüte ermöglichen es, ein Problem aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, was zu umfassenderen Lösungen führen kann. Das strukturierte Vorgehen hilft dabei, systematisch durch verschiedene Aspekte des Problems zu navigieren und umfassendere Lösungen zu entwickeln.
  5. Flexibilität: Die Methode ist flexibel und kann auf verschiedene Kontexte angewendet werden, sei es bei der Ideenfindung, strategischen Entscheidungen oder der Lösung von Problemen.
  6. Zeitersparnis: Durch die klare Strukturierung des Denkprozesses können Meetings und Diskussionen effizienter gestaltet werden. Jeder Hut hat einen klaren Zweck und trägt dazu bei, dass Diskussionen zielgerichtet und fokussiert bleiben.
  7. Verbesserte Entscheidungsfindung: Die Denkhüte helfen dabei, alle relevanten Aspekte einer Entscheidung zu berücksichtigen. Dies trägt dazu bei, bessere informierte und ausgewogenere Entscheidungen zu treffen.

Insgesamt fördern die Denkhüte von Edward de Bono ein ausgewogenes und systematisches Denken, was zu kreativen Lösungen und verbesserten Entscheidungen führen kann.

Viel Spaß mit dieser Technik. Bitte schreiben Sie mir Ihre Erfahrungen und Feedback.

Verweise und Links zu mehr Informationen

https://de.wikipedia.org/wiki/Denkh%C3%BCte_von_De_Bono

Schlagwörter: